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Justus Frantz und seine Philharmonie der Nationen überzeugen mit einer „Musikalischen Europareise“ in Bad Kreuznach

Stadt Bad Kreuznach, 21.06.2016

Das Konzert der Philharmonie der Nationen begann mit Rossinis Ouvertüre „Die Italienerin in Algier“. Justus Frantz meinte, da gäbe es gleich „herrliches Tschingderassabumm“. Vor diesem Rossini-Schwung, der das Publikum in die richtige Stimmung brachte, waren erst einmal zarte Pizzicati der Streicher und gefühlvolle Oboenklänge zu vernehmen.

Welches Programm dann wohl auf die Bad Kreuznacher wartet? Diesmal handelte es sich um eine „Musikalische Europareise“ mit der „Finlandia“ von Jean Sibelius. Johann Strauß ließ uns „An der schönen blauen Donau“ verweilen. Viel russische Seele war aus der Fantasie-Ouvertüre „Romeo und Julia“ von Peter Tschaikowski herauszuhören. Die aparte gebürtige Moskauerin Xenia Dubrovskaja entführte die Zuhörer in der Pauluskirche mit zarten Geigentönen beim Violinkonzert Nr. 4 nach Mozarts Salzburg. Der immer wieder aufbrausende Beifall nach und auch vor jedem Stück sowie der lange Schlussapplaus, stehend gespendet, machte den Musikern deutlich, dass ihr Konzert in der Pauluskirche etwas ganz Besonderes war. Einzuordnen eventuell gleich nach dem Auftritt vor der UNO-Vollversammlung und dem Privatkonzert für den Papst.

Wohl jeder der vielen hundert Besucher des jüngsten Konzerts in der Pauluskirche wird das unterschreiben: Jedes Mal, wenn der Dirigent und Pianist Justus Frantz mit seiner Philharmonie der Nationen auftaucht, bringt er die große, weite Musikwelt an die Nahe. Mit einem viele Köpfe zählenden Ensemble, das zu den besten Sinfonieorchestern der Welt zählt, und mit Weltmelodien, diesmal aus ganz Europa. 72 Jahre alt ist Justus Frantz mittlerweile. Er sprüht unvermindert vor Energie, treibt seine Streicher und Bläser aus vielen Ländern zu Höchstleistungen an und hat dabei noch lockere Sprüche auf den Lippen. So kündigte er die „Rumänischen Volkstänze“ von Béla Bartók als „schönste balkanische Musik“ an. Und vor der „Espana“ von Emmanuel Chabrier meinte er, an sein Publikum gewandt: „Wenn Sie bis jetzt noch keine gute Laune hatten, so werden Sie sie gleich bekommen!“ Dann spielten die Musiker die spanischen Melodien voller Temperament. Die Geiger rissen mit dem Schlussakkord ihre Bögen in die Höhe.

Dieses 150 Minuten-Spektakel sinfonischer Orchestermusik war wieder dem Arzt Dr. Christian Schulze und der Sparkasse Rhein-Nahe, vertreten durch Vertriebsdirektor Thorsten Ackermann, zu verdanken. Sie haben mit Justus Frantz und der Philharmonie der Nationen auch schon den Termin für 2017 vereinbart. Es soll Freitag, der 14. Juli, sein.

 


aus: Allgemeine Zeitung, Rhein Main Presse

Von Frank Gottschald