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Musikalisch den Frühling begrüßt

Justus Frantz begeisterte am Piano. Den Dirigentenstab hatte er dem DRK-Landesverbandspräsidenten Dieter Holzapfel überlassen.

Frühlingshafte Klänge erfüllten am Sonntagabend den Park der Gärten. Auf der Zeltdachbühne, inmitten der blühenden Parklandschaft, begrüßte die „Philharmonie der Nationen“ mit einem Open-Air-Konzert den Frühling. Bei lauschigen Temperaturen erlebten mehr als 400 Zuhörer einen musikalischen Hörgenuss der Extraklasse, der restlos begeisterte.

Aus Anlass des Weltrotkreuztages hatte der Landesverband Oldenburg des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) unter dem Dirigat seines Präsidenten Dieter Holzapfel das Orchester geladen. Als Stargast glänzte Pianist Justus Frantz mit seinen Philharmonikern. Für diesen Abend hatte er seinem langjährigen Freund Holzapfel den Dirigentenstab überlassen.

 

Konzert für gute Sache.

Als Schirmherr der Veranstaltung stellte Rot-Kreuz-Präsident Rudolf Seiters die Arbeit des DRK vor. Er dankte besonders den Helfern, die in rund 145 Notunterkünften bisher rund 145 000 Flüchtlinge betreuten. Er freute sich, dass Justus Frantz sich wieder einmal in den Dienst der guten Sache stellte, und nannte Holzapfel scherzhaft den „Karajan des Roten Kreuzes“. DRK-Landesverbands-Vizepräsidentin Meike Müller begrüßte die Gäste, darunter Bürgermeister Arno Schillig und Astronaut Thomas Reiter.

Klangvoll und tongewaltig eröffnete das Konzert mit der Ouvertüre zur Oper „Die Hochzeit des Figaro“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Holzapfel freute sich, im schönen Ambiente des Parks spielen zu dürfen und betonte, die Musiker aus über 20 Nationen spielten für den Frieden, weshalb sie so gut zum DRK passen würden. Mit Mozarts Klavierkonzert in B-Dur Nr. 27 setzte Justus Frantz am Piano brillante musikalische Akzente. Zusammen mit den Philharmonikern schuf er im Larghetto mit perlenden Passagen ein musikalisches Klangbild von unendlicher Leichtigkeit und Verspieltheit und im Rondo klangen bei genauem Hinhören Tonfolgen von „Komm lieber Mai“ an. Besonders in einem Klavier-Solo von Chopin zeigte sich die brillante Handschrift des Pianisten. Das Publikum lauschte konzentriert, war fasziniert vom ergreifenden Spiel, klangrein bis zum letzten, leise verklingenden Ton, und spendete viel Beifall.

Während der erste Teil des Konzerts der Klassik gewidmet war, standen im zweiten Teil Walzer- und Operettenmelodien von Strauss bis Suppé auf dem Programm, die das Ensemble in gefälliger, harmonischer Übereinstimmung hören ließ. Dabei führte sie der Dirigent mit Leidenschaft und Hingabe zu ausdrucksstarkem gemeinsamem Spiel und begeisterte die Zuhörer, wie mit dem beschwingten Frühlingsstimmenwalzer von Johann Strauss oder dem bekannten Einzugsmarsch aus dem „Zigeunerbaron“, zu deren Klänge so mancher Zuhörer mit den Füßen wippte.

 

Schwungvoller Abschluss

Abschließend ließ das Orchester es mit der schnellen Polka „Unter Donner und Blitz“ von Johann Strauss so richtig krachen, um mit der Zugabe, dem beliebten „Kaiserwalzer“, zum wiegendem Drei­vier­tel­takt zurückzukehren, quittiert von Bravorufen und lang anhaltendem Applaus. Als Bonbon spendierte die Philharmonie der Nationen den Radetzky-Marsch, den die Zuhörer dieses frühlingshaften, exzellenten Konzerts begeistert mitklatschten.

 

NWZ-online, von Irmhild Blumenthal